Eine Anleitung zur Anpassung Ihres Sattels
Wenn Sie das Beste aus Ihrem Pferd herausholen möchten, ist es äußerst wichtig, dass Ihr Sattel richtig und bequem sitzt.
Beim Anpassen Ihres Sattels ist es wichtig, ein grundlegendes Verständnis der Muskeln, der Knochenstruktur und der Bewegung Ihres Pferdes im Sattelbereich zu haben.
Der spezifische Sattelstützbereich (Diagramm 1) des Pferdes besteht aus: der Wirbelsäule und den Brustwirbeln; dem Widerrist; den Rippen; dem Schulterblatt und dem Longissimus dorsi. Das Muskeldiagramm des Pferdes zeigt 3 Hauptmuskeln, die durch einen schlecht sitzenden Sattel beeinträchtigt werden können:
Wo soll der Sattel auf dem Pferd sitzen?
Platzieren Sie den Sattel zunächst vor dem Widerrist des Pferdes und schieben Sie ihn dann so weit nach hinten, wie es bequem geht. Dies hängt vom Körperbau des Pferdes ab, aber der Ruhepunkt des Sattels sollte mit dem tiefsten Punkt des Pferderückens übereinstimmen. Die Punkte des Sattelbaums sollten sich nun in der natürlichen Vertiefung befinden, die sich direkt hinter dem Schulterblatt (der Schulter) des Pferdes befindet, und dürfen nicht auf dem Schulterblatt aufliegen oder es behindern.
Warum ist die richtige Position des Sattels wichtig?
Für den Komfort des Pferdes und um Ihnen eine effektive Reitposition zu ermöglichen. Ein häufiger Fehler besteht darin, den Sattel zu weit vorne über dem Widerrist des Pferdes zu platzieren. (Diagramm 3) Dies hat zur Folge, dass die Spitzen des Sattelbaums über dem Schulterblatt des Pferdes platziert werden, was Druck erzeugt, der die Bewegung des Pferdes behindern und sogar Sattelwunden verursachen kann.
Worauf Ihr Sattler achten wird
Die Widerristmessung. Ihr Sattler wird den Widerrist Ihres Pferdes genau messen. Diese Messung ist von entscheidender Bedeutung, um sicherzustellen, dass die Vorderseite des Sattels absoluten Freiraum zu diesem empfindlichen Bereich des Pferdes bietet. Jeder direkte Druck hier führt zu Zwicken und Unbehagen und kann zu Leistungs- und Widerstandsverlust beim Pferd führen. Mit dieser Messung kann Ihr Sattler auch feststellen, ob das Pferd schmale, mittlere oder breite Schultern hat. Denken Sie daran, dass Ihr Pferd je nach Fitness, Alter und Jahreszeit seine Form verändern kann und dies die Passform des Sattels beeinflusst.
Achtung! Eine falsche Sattelanpassung am Widerrist führt dazu, dass der Sattel am Widerrist entweder zu schmal oder zu breit ist. Ein zu schmaler Sattel ist am Sattelkopf zu hoch.
Wirkung auf das Pferd:
Dies führt zu übermäßigem seitlichen Druck auf beiden Seiten des Widerrists, von den Spitzen des Sattelbaums und der Sattelstangen, was Schmerzen, Wunden/Blutergüsse der Muskeln verursacht. In menschlicher Hinsicht ist dies vergleichbar mit dem Tragen zu enger Schuhe!
Auswirkungen auf den Fahrer:
Da der Sattelkopf zu hoch ist, wird der Reiter nach hinten gedrückt, als würde er bergauf reiten. Dadurch verliert der Reiter das Gleichgewicht und das Pferd fühlt sich in der Folge unausgeglichen. Ein zu breiter Sattel liegt zu tief am Widerrist des Pferdes.
Wirkung auf das Pferd:
Der Widerrist des Pferdes ist nicht ausreichend frei, sodass der Sattelknauf auf den empfindlichen Widerristbereich drückt und Schmerzen und Reibung verursacht. Außerdem ist der Kontakt mit dem Sattelkissen nicht gleichmäßig verteilt.
Auswirkungen auf den Fahrer:
Der Sattel senkt sich vorne ab, wodurch der Fahrer das Gleichgewicht verliert und sich fühlt, als würde er bergab fahren.
Der Sattelkanal.
Der Kanal der Sattelkammer muss breit genug sein, um sicherzustellen, dass er nicht gegen die Wirbelsäule des Pferdes drückt, da dies ein weiterer äußerst empfindlicher Bereich ist. Das Sattelkissen sollte so gestaltet sein, dass es das Gewicht des Reiters gleichmäßig über die gesamte Auflagefläche des Pferdes auf die Muskeln auf beiden Seiten der Wirbel verteilt und der Wirbelsäule genügend Freiraum lässt.
Ein gut verarbeiteter Sattel sollte einen drei bis vier Finger breiten Sattelkanal haben, damit die Sattelkissen bequem auf beiden Seiten der Wirbelsäule und der Brustwirbel des Pferdes aufliegen.
Was ist mit dem Fahrer?
Darüber hinaus ist es wichtig, dass der Sattel richtig zum Reiter passt, damit er jederzeit eine effektive Position einnehmen kann.
SATTELSITZ – Der Reiter sollte in der Lage sein, mindestens eine volle Handflächenbreite nach vorne und hinten zu platzieren, wenn er im Sattel sitzt.
SATTELBLENDEN – Der Unterschenkel sollte unterhalb der Sattelklappe hängen, da Sie Ihre Beine sonst nicht effektiv nutzen können.
Wenn Sie Ihren Sattel von einem qualifizierten Sattler anpassen lassen, versuchen Sie, eine schmale Satteldecke zu verwenden, da dicke Satteldecken und Schabracken die Passform beeinträchtigen können. Und denken Sie daran: Wählen Sie einen Sattel für Ihre gewählte Disziplin, also Springreiten oder Dressur. Alternativ ist ein Allzwecksattel eine gute Wahl, wenn Sie ein bisschen von allem mögen!